Liedhafter, enorm druckvoller Progmetal mit Punch, raffiniert poppiger Beseeltheit und allem, was im Genre gern gehört wird: schneidend harte Gitarren, komplexes Getrommel, kriegerisch bombastische Keyboardfanfaren, hochmelodisches Schwelgen im zum Leiden tendierenden Gesang, Gitarren- und Keyboardsoli und, insgesamt, starke Tendenz zum Neoprog. Armed Cloud aus den Niederlanden brachten es 2012 zu einer Promo-CD (“Shroud of rain”), im gleichen Jahr waren sie auf der “Dutch Exposure Compilation” vertreten.
Drei Jahre später nun sind Wouter van der Veen (g, back voc), Remco van der Veen (keys, back voc), Daan Dekker (lead voc), Boris Suvee (b) und Rico Noijen (dr) mit ihrem Debüt “Obsidian Desert” auf Maxxive Records zu hören. Und sind damit die erste Veröffentlichung des Labels.
Die Vorbilder Dream Theater, Queensrÿche, Rainbow, Iron Maiden und Sonata Arctica sind nicht direkt herauszuhören, nun, im Falle von Dream Theater doch. Der liedhafte Ansatz ist stark im Neoprog verankert, was der dynamisch vitalen Musik einen milden, warmen Anstrich gibt, zudem eine Tendenz zum Melodic Metal vermittelt, allerdings doch weitaus komplexer und druckvoller agiert, als das, was im hübschen Melodic Metal so geschieht.
Die 2011 gegründete und seit 2013 im aktuellen Line-Up aktive Band fuhr mit ihrer Promo-Debüt-CD Aufmerksamkeit ein, was live in zahllosen Clubs vor Publikum und im Proberaum an Symphonic Metal weiter ausgearbeitet wurde, bis die 10 Songs (57:55 Minuten Spielzeit) nach langer Zeit endlich fertig waren.
Und die Songs sind reif. Gut arrangiert, lebhaft, eingängig, mitreißend. Im Anliegen überzeugend, geht das Album am Stück wie jeder einzelne Song gut in den Gehörgang. Genrefreunde können sich auf ein wenig brachiales, toughes, eingängiges, in manchem Fall vor Melodieseligkeit triefendes Album freuen, dessen starker Drumsound und die Gitarrensoli (mehr davon!) die überzeugendsten Attribute sind.